König Kamehamehas Heiau

Pu'ukohola Heiau auf Big Island, Hawaii
Pu’ukohola Heiau am Morgen

Pu’ukohola Heiau ein hawaiianischer Tempel, der innerhalb eines Jahres gebaut und 1791 fertiggestellt wurde. Die Errichtung des Heiaus ist nicht nur eine Geschichte über Religion, sondern auch von Politik, Propaganda und Kriegsführung.

EINE AURA AUS WUT

Als Kamehameha den Bau anordnete, war er bereits über acht Jahre König. Man sagt, als junger Mann hatte er eine Aura von Gewalt. Es genügte ihm nicht, König von Hawaii zu sein. Er war überzeugt, dazu bestimmt zu sein, alle anderen Häuptlinge zu unterwerfen. Ermutigt oder bestärkt wurde er durch die Prophezeihung eines Kahunas (Medizinmannes).

Kamehameha war in der Lage auch außerhalb religiöser Gebote zu denken, wenn das für ihn von Vorteil war. So versuchte er es zunächst mit Krieg und erst als das nicht funktionierte, entschloss er sich einen Heiau für den Kriegsgott Ku zu bauen.

ZEHNTAUSEND MÄNNER

Für einen Heiau braucht man von Wasser abgerundete Lavabrocken. Deshalb transportierten King Kamehamehas Leute die Steine etwa 40km in einer Menschenkette von Pololu Valley zur Baustelle. Jeder packte mit an, sogar der König selber. Frauen waren ausgeschlossen, sowie, aus rituellen Gründen, König Kamehamehas Bruder. Ein Kahuna hatte die Rolle des Architekten.

Zur Zeit der Errichtung waren die hawaiianischen Häuptlinge schon über 10 Jahre in einem Kampf um die Vorherrschaft verstrickt. Ein fertiggestellter Heiau galt als so wirkungsvoll für das Kriegsglück, dass ein paar Häuptlinge und ihre Männer versuchten den Bau zu verhindern.

Um den Bau einzuweihen, musste ein Feind getötet, rituell geröstet und Ku geopfert werden. Es gibt die merkwürdige Geschichte von King Kamehamehas Cousin,  Keoua Ku’ahu’ula, der King Kamehamea erbittert bekämpft hatte, dann aber trotzdem zur Einweihungszeremonie kam.

SELBSTOPFER ODER MORD?

Er musste geahnt haben, was dann folgte. Er wurde gefasst und geopfert. Manche denken, er wollte geopfert werden. Er kam in seinen besten Gewändern mit den obersten Würdenträgern und angeblich ist das die Art wie ein Hawaiianischer Häuptling sterben möchte. Aber wozu? Aus religiösen Erwägungen? Zum Beispiel, weil er bei den hawaiianischen Göttern in Ungnade gefallen war und ein Opfer das wieder gut machen würde? Bei einem Rückzug fielen ein Teil seiner Krieger einem Ausbruch des Kilauea zum Opfer. Er muss geglaubt haben, dass zumindest die Vulkangöttin Pele verärgert war. Vielleicht war es auch eine List und ihm wurde Immunität versprochen. Er wich einem Speer aus, was darauf hinweist, dass er nicht bereit war, zu sterben.

ENGLISCHE KRIEGSFÜHRUNG

King Kamehameha verließ sich nicht ausschließlich auf göttlichen Beistand. Er nahm zwei englische Seeleute gefangen und machte sie zu seinen Beratern. Dieser Krieg wurde mit europäischen Waffen gefochten und gewonnen.

Pride of America – der amerikanische Stolz

Die Pride of America auf ihrem Weg aus dem Hafen von Hilo.
Die Pride of America, zu Deutsch, „der Stolz Amerikas“ auf ihrem Weg aus dem Hafen von Hilo.

Dieses Foto erscheint fast symbolisch. Wenn man mit einigen Amerikanern redet, bekommt man den Eindruck, dass sich der berühmte, amerikanische Stolz verdünnisiert. Andere Amerikaner dagegen sind euphorisch über den Stand der Dinge in den USA, wie sie ihn sehen.

Zurück zur Pride of America. Im Gegensatz zu anderen Kreuzfahrtschiffen, die um die Welt fahren, bereist die Pride of America ausschließlich die hawaiianischen Inseln. Jeden Dienstag liegt sie im Hafen von Hilo. Sie is das Schiff, das man am ehesten dort antreffen kann.

DER AUSBRUCH DES KILAUEA

Anfang Mai 2018 als der Ausbruch des Kilauea Vulkans in vollem Gang war, stellten viele Kreuzfahrtschiffe ihre Haltestellen auf Big Island aus Sicherheitsgründen ein. Für über einen Monat sah man in Hilo kein einziges Kreuzfahrtschiff.

Als Mitte Juni die Pride of America wieder kam, wurde dies mit Erleichterung wahrgenommen, denn der Lebensunterhalt vieler Menschen in Hilo hängt vom Tourismus ab. Es wurde als ein Zeichen gesehen, dass nun das schlimmste überstanden ist und Normalität wieder einkehrt.

AUF AMERIKANISCH GESTYLT

Das Innere der Pride of America ist sehr beeindruckend und natürlich auf patriotisch, amerikanisch gestylt. Es gibt 15 Bars und Restaurants, Läden, eine Bücherei, drei Schwimmbäder, ein Theater und eine Hochzeitskapelle. Man kann sich, zum Beispiel, Filme ansehen, Vorträge anhören oder an einem Tanzkurs teilnehmen. Für den, der sich das selber einmal anschauen möchte, gibt es online Videoclips, in denen Passagiere eine Touren durch das Schiff filmen.

UNTER AMERIKANISCHER FLAGGE

Die Pride of America ist das einzige, große Kreuzfahrtschiff, das unter amerikanischer Flagge fährt. Die meisten anderen Kreuzfahrtschiffe sind unter sogenannten Billigflaggen registriert, wie zum Beispiel Panama, den Bahamas, aber auch dem deutsche Zweitregister. Das heißt, an Bord gilt nicht amerikanisches Recht, sondern das Recht dieser Nationen. Die Länder, deren offene Registrierung beliebt sind, sind sehr häufig auch diejenigen, in denen man keine oder nur sehr niedrige Steuern bezahlen muss, die keine ausgeprägten Arbeiterrechte, Sicherheits- und Umweltbestimmungen haben. Wie der Name schon sagt, mit einer Billigflagge spart der Betreiber Geld.

ALL AMERICAN CREW

Es gibt 900 Mitarbeiter auf der Pride of America. Das ist ein Mitarbeiter auf zwei oder drei Passagiere. Alle Mitarbeiter müssen amerikanische Staatsbürger sein, oder zumindest sich legal in den Vereinigten Staaten aufhalten. Dies ist auch ungewöhnlich, denn normalerweise ist die Besatzung multinational. Die Höhe der Löhne an Bord richten sich in der Regel nach dem Land, aus dem das Besatzungsmitglied kommt. Einem amerikanischen Mitarbeiter wird, zum Beispiel, mehr bezahlt als einem malaysischen.

KEIN DUTY FREE UND KEIN KASINO

Die hawaiianischen Inseln bereisen bedeutet, dass man nie auf hoher See ist. Deshalb gibt es auf der Pride of America kein Duty Free und kein Kasino. Diese sind auf anderen Schiffen häufig standard, da sie eine gute Einnahmequelle darstellen.

DAS ERSTE AMERIKANISCHE KREUZFAHRTSCHIFF IN FAST 50 JAHREN

Die Pride of America war das erste amerikanische Kreuzfahrtschiff, dass in fast 50 Jahren gebaut wurde. Dies wurde stark subventioniert, da man mit dem Bau von kommerziellen, nicht-militärischen Schiffen die amerikanischen Werften wieder Wettbewerbsfähig machen wollte.

EINE SCHWIERIGE GEBURT

Die Pride of America hatte keinen leichten Start. Die Kiellegung war in 2000, aber der Reiseveranstalter, der das Schiff übernehmen sollte, meldete 2001 konkurs an. Als Grund wurde unter anderem eine mangelhafte Nachfrage nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center genannt. Norwegian Cruise Lines kaufte das unfertige Schiff und schleppte es nach Bremerhaven zur Lloyd Werft. Kurz vor seiner Fertigstellung in 2004 wurde das Schiff schwer durch einen Sturm beschädigt und sank. Die Lloyd Werft musste deshalb Insolvenz anmelden. Nach einigen Verhandlungen wurde das Schiff aber dennoch von der Werft fertiggestellt und lief 2005 vom Stapel.

Seither kreuzt sie um die hawaiianischen Inseln. Man kann das Schiff leicht an dem Stars and Stripes Motiv am Bug erkennen.

Obdachlos im Paradies

Obdachloser in Hilo, Hawaii
Obdachloser schläft im Eingang des historischen Zeughauses, The Armory, in Downtown Hilo.

Obdachlosigkeit ist ein Problem in Hawaii. Hawaii ist der Bundesstaat mit den meisten Obdachlosen pro Kopf in den USA. Steigende Kosten und niedrige Löhne treiben die Obdachlosenzahlen hoch. Dabei gibt es zwei Hawaii-spezifische Besonderheiten.

SCHICKEN ANDERE US BUNDESSTAATEN IHRE OBDACHLOSEN NACH HAWAII?

Erstens, es gibt hartnäckige Gerüchte, dass die meisten Obdachlosen aus anderen US Bundesstaaten zugezogen sind, um den winterlichen Temperaturen zu entkommen. Es wird sogar behauptet, die anderen Staaten hätten den Obdachlosen Flugtickets nach Hawaii spendiert, um sie loszuwerden.

Die Zahlen sehen jedoch anders aus. Eine Studie zeigte, dass 40% der Obdachlosen ihr ganzes Leben auf Hawaii verbracht hatten. Mehr als die Hälfte lebten mehr als 20 Jahre auf Hawaii. Nur 3,3% sind innerhalb des letzten Jahres zugezogen.

COFA MIGRANTEN

Zweitens, da ist der Sonderfall der Obdachlosen von den Marshallinseln und Mikronesien. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden auf diesen Inseln atomare Waffen getestet. Zwischen 1946 und 1958 haben die USA mehr als 7.000 Sprengsätze von der Größe einer Hiroshima Bombe alleine über den Marshallinseln abgeworfen. Atolle wurden radioaktiv verstrahlt. Die Einwohner mussten die Inseln verlassen. 1986 unterzeichneten die USA ein  Abkommen über eine „freie Assoziation“ mit den Förderierten Staaten von Mikronesien und den Marshallinseln, genannt Compact of Free Association (COFA). Der Insestaat Palau kam 1994 hinzu. In diesem Vertrag wurden den US wurden „exklusive Gebietsansprüche“ garantiert. Im Gegenzug dazu bekamen die Bürger dieser Inselstaaten Aufenthalts- und Arbeitsrecht in den USA. Obwohl sie sich dauerhaft in den USA aufhalten können und Steuern zahlen, haben sie aber keine Staatsbürgerrechte.

Die Behörden sagen, es sei schwierig festzustellen, wie viele COFA Migranten sich in Hawaii aufhalten, weil sie ohne Visa oder Green Card ein- und ausreisen können, aber man schätzt, dass es derzeit mehr als 12.000 sind.

IN ZAHLEN

Die Daten, die von Obdachlosenunterkünften gesammelt wurden, zeigen dass 30% der Obdachlosen angaben hawaiianisch oder teilweise hawaiianisch zu sein, 27% mikronesisch, von den Marschallinseln oder von anderen polynesischen Inseln und 26% bezeichneten sich als „weiß“. Nur sehr selten trifft man auf Obdachlose aus dem koreanisch-, chinesisch- oder japanischstämmingen Teil der Bevölkerung Hawaiis.

Sozialen Diensten zufolge arbeiten 40% der Obdachlosen in Hawaii, zumindest in Teilzeit, 30% brauchen Unterstützung eine Wohnung zu finden und 30% haben psychische Probleme, die sie daran hindern eine Wohnung zu halten.

Kava

Kava in Kokusnussschale, Kailua Kona, Hawaii

Kava auf den Felsen in der Bucht von Kailua Kona, Hawaii.

Kava, oder ‘awa wie es auf Hawaiianisch heißt, wird fast überall im Pazifik getrunken. Es ist unklar woher diese Pflanze ursprünglich kam.

In Hawaii wurden etwa dreißig verschiedene Kavaarten oft zu rituellen oder medizinischen Zwecken verwandt.

Kava enthält Kavapyrone und wirkt entspannend und belebend. Heute wird es meist als Genussmittel getrunken.

Anfang der 2000er Jahre wurden Untersuchungsergebnisse bekannt, denen zufolge Kava einen leberschädigenden Wirkung haben kann. Deshalb wurde Kava in vielen Ländern, unter anderem auch in der EU, verboten.

Allerdings wurde Kava über Jahrhunderte hinweg auf den Inseln im Pazifik ohne schädigende Nebenwirkungen konsumiert. Die negativen Ergebnisse scheinen mit bestimmten (den sogenannten „nicht noblen”) Kavaarten im Zusammenhang zu stehen, sowie der Verwendung anderer Pflanzenteile als der Wurzel, und das Extrahieren von Kavapyronen für Kavaprodukte mit anderen Mitteln als Wasser.

Kava ist eng mit schwarzen Pfeffer verwandt. Als Getränk ist es graugrün und schmeckt leicht bitter oder pfeffrig. Kava ist ölig, weshalb es sich nicht gut mit Wasser mischt und man es vor dem servieren noch einmal kurz umrühren sollte. Das erste, was man merkt, wenn man es getrunken hat, ist dass sich die Lippen und die Zunge leicht taub anfühlen. Kava wird traditionell aus Kokosnussschalen getrunken.

 

Lavaglühen

Lavaglühen, in der Nähe von Pahoa in Richtung einer Straßensperre auf der Route 132 nach Kapoho.
Lavaglühen in der Nähe von Pahoa mit Blick auf eine Straßensperre auf der Route 132 nach Kapoho.

So hell beleuchten die Lavaströme den Himmel. Es sieht aus wie ein kleiner Sonnenuntergang im Osten.

SCHNELL FLIEßENDE LAVASTRÖME

Der Kilauea auf Big Island, Hawaii, hat seit Anfang Mai eine Reihe Spaltenvulkane im niederen Bereich des Bezirkes Puna gebildet. Einer davon, Fissure 8, produziert so viel Lava, dass schnellfließende Lavaströme entstanden sind. Diese Ströme haben Kapoho Green Lake, Vacation Land und Kapoho Beach Lots restlos zerstört. Sie sind dann in die Bucht von Kapoho geströmt und haben diese völlig ausgefüllt. Die Lava fließt weiter und hat bis heute ca. 500m Neuland im Küstenbereich gebildet.

SO WEIT IST DAS GLÜHEN ZU SEHEN

Das Glühen kann man nicht nur von der kleinen Kreisstadt Pahoa aus sehen sondern auch von der größten Stadt auf Big Island, Hilo, die ca. 35km weit weg ist. Man kann das Glühen sogar vom Mauna Kea beobachten. Er ist der höchste Berg auf Big Island, eine schlafender Vulkan der 4,207m hoch ist und Luftline ca. 70km von den Lavaströmen entfernt.

STRASSENSPERREN

Momentan sind die Gegenden, die von den Lavaströmen betroffen sind, zwangsevakuiert. Das ist hauptsächlich der westliche Teil der Leilani Estates. Andere Teile von Kapoho sind von der Lava abgeschnitten und von daher unbewohnbar. Der östliche Teil von Leilani Estates ist immer noch zugänglich. Allerdings nur für Anwohner. Daher die Straßensperren der Polizei.

Solicitist

Zwei Notizen in einem Schaufenster, die einander widersprechen. Auf der einen steht, alle sind willkommen, auf der anderen, Rechtsanwälte nicht.
In einem Schaufenster irgendwo in Downtown Hilo

Auf dem unteren Plakat steht:

Wir heißen alle willkommen

egal welcher Rasse
welchen Geschlechts
behindert und nicht behindert
egal aus welchem Herkunftsland
welcher sexuellen Orientierung
und welchen Glaubens

Auf dem oberen steht:

Keine Rechtsanwälte

 

Bester Strand

Makalawena Beach, Big Island, Hawaii
Makalawena Beach, Big Island, Hawaii

Mal etwas ganz anderes: Bester Sandstrand. Hawaii-Big Island ist nicht nur Lavagestein und Vulkane – obwohl es zugegebenermaßen hauptsächlich daraus besteht.

DIE SACHE MIT DEN STRÄNDEN

Die meisten der sogenannten „Beach Parks“ haben keinen Sandstrand. Meist ist es eine geschützte Bucht, manchmal mit einer Liegewiese und eventuell einer Treppe mit Geländer, damit man ins Wasser kommt – und vor allen Dingen auch wieder raus. Ich würde sogar sagen, dass Dänemark wahrscheinlich mehr Sandstrände hat als Big Island, oder Hawaii, wie diese Insel wirklich heißt. Was absurd ist, wenn man Hawaiis Strand und Surfer Image bedenkt. Aber jede Insel im Staate Hawaii ist anders. Es gibt so viele interesante und wundervolle Dinge auf Big Island. Weiße Sandstrände sind nicht die Stärke dieser Insel.

AUßERGEWÖHNLICHE STRÄNDE

Big Island hat allerdings ein paar ganz besondere Strände. Es gibt dort einige der äußerst seltenen grünen Sandstrände und eine Menge schwarzer, die eine stille, fast unheimliche Schönheit ausstrahlen. Erwähnenswert ist vielleicht, dass gerade enorme Mengen schwarzen Sandes an der Stelle produziert werden, wo die Lava derzeit ins Meer fließt. Dort explodiert sie in lauter kleine Sandpartikel. Dies kann man ganz gut in einigen der Youtubevideos sehen, die von Leuten hochgeladen werden, die mit einem Boot an die Lavaeintrittsstelle herangefahren sind.

WEIßER SAND IN HAWAII

Weißer Sand braucht länger. Der weiße Sand auf den hawaiianischen Inseln besteht überwiegend aus zermahlenen Muscheln und Korallenskeletten. Es ist also nicht überraschend, dass weiße Sandstrände eher im Nordwesten der Insel zufinden sind, denn aufgrund ihrer besonderen geologischen Entstehungsgeschichte ist alles im Nordwesten älter als im Südosten.

Schwarzer Sand fühlt sich härter an, und knirscht ein wenig unter den Füßen. Weißer Sand fühlt sich leichter und weicher an, aufgrund der eher abgerundeten Sandpartikel. Der Nachteil ist, wenn der weiße Sand einen hohen Muschelanteil hat, wie zum Beispiel am Strand von Waikiki, klebt er an der Haut und es ist schwer wieder abzubekommen.

HIER NUN MEINE LIEBLINGSTRÄNDE

Meine Lieblingstrände sind – in dieser Reihenfolge – Makalawena, Mohoili und Kua Bay Beach, der auch Maniniowali Beach genannt wird. Diese Strände liegen relativ nahe beieinander. Sie sind ohne Auto schlecht zu erreichen und nach Makalawena Beach muss man sogar noch rund 1,5km über die Lavafelder laufen.

Es gibt noch mehr weiße Sandstrände – A-Bay, 69 Beach, Hapuna Beach und in Kailua Kona, Magic Sands. Verglichen mit europäischen Stränden ist keiner dieser Strände besonders groß. Aber dafür sind sie selten überfüllt und die Palmen und das warme Wasser des tropischen Pazifik gleicht das wieder aus.

Soll ich darüber schreiben oder lieber nicht?

Grüne Meeresschildkröte und Sträflings-Doktorfische im Champagne Pond, Kapoho, Hawaii
Eine große, alte Grüne Meeresschildkröte. Sträflings-Doktorfische grasen die Algen auf ihrem Schild ab. Diese Schildkröte liebte es, sich in dem geothermisch erwärmten Wasser des Champagne Ponds auszuruhen. Ich besitze keine wasserdichte Kamera, also kann ich das Tier nur fotografieren, wenn es ganz nah ans Ufer kam – was es häufig tat.

Am 2. Juni 2018 floss die Lava in den Green Lake Krater. Der 400 Jahre alte See darin, 65m tief, verdampfte innerhalb einer Stunde. Die Gegend südlich des Kraters war von zwei Lavaströmen 1958 und 1960 verschont geblieben und es sah so aus als ob das Gebiet durch den Krater vor der Lava geschützt war. Noch am selben Tag wurde es von der Lava zerstört. Zwei Tage später waren die Ortsteile Vacationland und Kapoho Beach Lots von Lava bedeckt und mit ihnen, die Waiopae Gezeitentümpel mit ihrem Korallenriff und der Champagne Pond. Später floss die Lava ins Meer, füllte Kapoho Bay und versetzte das Ufer einen Kilometer weit in den Ozean. Das ist der heutige Stand, aber die Lava fließt weiter.

Die landwirtschaftlichen Gebäude, die Felder, die Ferienhäuser, die Gärten – alles weg, verbrannt und in die Lava eingeschmolzen. Restlos und für immer zerstört. Mit der Nachbarschaft gingen die Menschen. Meist weiß ich nicht, wo sie jetzt sind. Manchmal schlage ich die Zeitung auf – die Herald Tribune Hawaii oder den Honolulu Star Advertiser – und sehe Fotos oder lese, was sie angeblich den Journalisten erzählt haben.

Keine Parties mehr, keine Picknicks, keine Jamsessions, keine Yoga, keine Marktstände, keine Kunst. Ich habe so viele Fotos und Erinnerungen and diese Gegend und wollte nach und nach darüber schreiben. Ich poste nicht chronologisch, sondern ich schreibe über das, was mich an dem Tag am meisten interessiert.  Ein Post hat wenig damit zu tun, wo ich gerade bin oder was ich gerade mache.

Ich hatte die Vorstellung, dass mein Blog über Dinge ist, die man sich dann auch selber später ansehen kann – aber soll ich über Dinge bloggen, die nicht mehr existieren?

Es würde mich interessieren, was ihr dazu sagt.

Hier hielt der Lavastrom an …

Die Recyclinganlage von Pahoa, erkalteter Lavastrom von 2014

… 2014.

Die Lava floss durch den Drahtzaun auf das Gelände des Recyclinghofes bei Pahoa. Die Leute waren schon darauf vorbereitet, dass Pahoa von der Lava erfasst wird. Das war vor dreieinhalb Jahren und die Stadt ist noch voller Geschichten davon.

Dies zeigt, dass diese Gegend relativ häufig von Lava bedroht ist und dass die Ausbrüche von einen Tag auf den anderen wieder aufhören können. Das ist jetzt, was die Leute hier hoffen. Der Kilauea ist seit 1983 ununterbrochen aktiv.

Generell ist der Südosten vulkanisch aktiver als der Nordwesten. Dies ist, weil sich die tektonische Platte, auf denen die hawaiianischen Inseln liegen, langsam von Südost nach Nordwest über einen Magmahotspot schiebt und dabei eine Insel nach der anderen produziert. Die nächste Insel, Loihi, is schon südöstlich vor Hawaii in Arbeit. Da die Passatwinde von Nordosten kommen ist generell der Südwesten der Insel stärker von vulkanischem Smog und gelegentlich Vulkanasche betroffen.

Für mich ist dies eine Gelegenheit zu schreiben, dass ich in Sicherheit bin. Die Insel ist nur zu einem kleinen Teil kritisch von der Lava betroffen. Es ist momentan hauptsächlich die Ortschaft Leilani.

Und ich möchte auch erklären, warum es auf meinem Blog keine Fotos von Lavafontainen gibt. Zum einen sind die Gebiete weiträumig abgesperrt und es wäre illegal und gefährlich sich dorthin zu begeben. Und zum anderen respektiere ich die Privatsphäre der Leute, die ihr zu Hause verlassen mussten, und manchmal alles verloren haben, was sie besitzen.

Für Leute, die sich für Bilder und Videos von Spaltenvulkanen und Lavaströmen interessieren: Ein paar Bewohner, die in Leilani ausharren und sich der behördlich angeordnete Evakuierung widersetzen, posten regelmäßig Updates über die Zustände in ihrer Gegend auf Facebook und Youtube. Näher komme ich selber auch nicht an den Vulkanausbruch heran.

Nützliche Informationen

"Nützliche Informationen" auf der letzten Seite eines Schulhefts

Ich habe diese “nützlichen Informationen” (useful information) hinten auf dem Deckel eines Schulhefts gefunden. Mein amerikanischer Kollege meint, dass diese direkt aus einer Folge aus „Rick und Morty“ stammt und dass Amerikaner diese nicht benützen (use). Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass es sich angeblich um “nützliche” (useful) Informationen handelt.

Sehr frei übersetzt:

20 Körner= 1 Skrupel

3 Skrupel = 1 Schluck

16 Schluck = 1 Unze

24 Körner = 1 Penny-Gewicht

2 Fass = 1 Schweinskopf (had.)

8 Quarts = 1 Pick (pk.)

4 Picks = 1 Büschel

1 Büschel Kartoffeln = 60 Pfund.

1 Fass Mehl = 196 Pfund.

128 Kubikfuß = 1 Schnur Holz

24-3/4 Kubikfuß =1 Sitzstange Stein

2000 Pfund = 1 Tonne

2240 Pfund = 1 lange Tonne.

Hundertfüßler

Scolopendra subspinipes ist der einzige giftige Hundertfüßler in Hawaii. Der Biss ist schmerzhaft, aber normalerweise für Menschen nicht tödlich .

Sie können bis zu 20cm lang werden. Dieser hier war ungefähr 14cm. Obwohl sie Hundertfüßler heissen, haben sie keine hundert Beine. Wenn ausgewachsen haben sie 21 Segmente mit je zwei Beinen. Sie häuten sich um wachsen zu können und können mehr als 10 Jahre alt werden.

Scolopendra subspinipes jaben nachts so ziemlich alles was nicht größer ist als sie selber. Das kann eine Heuschrecke sein oder aber auch eine Maus. Sie wickeln sich um ihr Opfer, halten es mit den Beinen fest und injizieren ihr Gift mit ihrer „Giftklaue“ (modifizierte Beine).

Oft kann man lesen, dass diese Hundertfüßler sehr aggressiv sind und sich zu zwei Dritteln ihrer Körperlänge aufrichten können, um einen zu beißen. Aber normalerweise, versuchen sie so schnell wie möglich zu entkommen. Und das ist erstaunlich schnell, wenn man die Länge der Beine bedenkt.

Leider lieben sie dunkle Plätze in denen sie sich verstecken können. Und da sind Handtücher, Schuhe und andere Dinge wunderbar geeignet, was dann natürlich zu Unfällen führen kann.

Der Hundertfüßler hat auch eine zartere Seite. Das Weibchen umsorgt und beschützt die Eier bis sie geschlüpft sind.

Pak Choi Kimchi

Bok Choi Kimchi

Auf speziellen Wunsch, hier ein Rezept.

Pak Choi Kimchi

Raspeln:
Mohrrüben
Ingwer

Hacken:
Knoblauch

In Stücke schneiden:
Pak Choi

Hobeln:
Radieschen

Alles mischen und in einem Einweckglas aufschichten.

Mixen:
Liquid Aminos (*Sojasoße geht auch)
Cayennepfeffer
Apfelessig
Wasser
Zucker
Salz

Zutaten nach Geschmack hinzufügen. Man braucht genug Flüssigkeit um das Einweckglas zu füllen. Dann Einweckglas verschliessen und 48 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Danach im Kühlschrank lagern.

Dies ist Clairs Rezept. Sie ist meine Kollegin, vegan und kocht fantastisch. Pak Choi und Ingwer hat sie selbst angebaut.

Das Hawaii Bild

Das Meer von Kailua Kona aus gesehen

Ich kann auch diese Fotos.

Auf dem Foto sieht man eins von diesen riesigen Kreuzfahrtschiffen die wöchentlich vor Kailua Kona ankern. Von den Hügeln über Kona aus gesehen, wirkt die Stadt klein neben diesen Kreuzfahrtschiffen. Ein Kreuzfahrtschiff kann bis zu ein Viertel der Bevölkerung Konas beherbergen.