Pele, die Göttin des Feuers und der Lava, ist schnell, aber die hawaiianischen Bauarbeiter auch.
DER COCONUT TRAIL
Die Straße nach Pohoiki (Isaac Hale Beach Park) wurde zwischen Mai und Juni 2018 durch drei Lavaflüsse abgeschnitten. Kurz nach dem Ende des Ausbruchs legten Anwohner einen Pfad über die neuen Lavafelder an. Sie räumten Steine aus dem Weg, füllten Senken mit Schotter und markierten den Weg mit frisch gekeimten Kokosnüssen, weshalb der Weg dann auch Coconut Trail hieß.
POHOIKI VOR DEM AUSBRUCH
Wie viele Strandparks auf Big Island hatte Isaac Hale keinen Sandstrand. Es gab bewaldete Lavafelsen und eine Bootsrampe aus Beton. Von dieser Bootsrampe aus wurden Boote ins Wasser gelassen, die Touristen zum dem Lavastrom brachten, der seit 2014 westlich von Kalapana ins Meer floss. Als kurz vor dem Ausbruch in 2018 plötzlichen der Lavapegel im Pu’u O’o Spaltenvulkan abfiel, versiegte dieser Lavastrom.
Pohoiki war vor dem Ausbruch ein beliebtes Ausflugsziel, für Einheimische und Touristen gleichermaßen. An der Bootsrampe badeten Leute im geothermisch beheizten Meerwasser und etwas weiter am Ufer entlang befand sich das sogenannte Queen’s Bath (eins von mehreren auf Big Island), ein kleiner, geothermisch beheizter Süßwasserteich, der malerisch unter Bäumen im Wald lag.
DIE GÖTTIN PELE
Pele ist die Göttin der Lava und der Vulkane. Oder sie ist der Vulkan. Lava bewegt sich auf so eigenartige Weise, dass sie mitunter lebendig erscheint. Der Legende nach wurde Pele getötet, aber ihr Geist lebte im Halema’uma’u-Krater des Kilauea-Vulkans weiter. Viele Leute erzählen, dass sie Pele gesehen oder ihre Gegenwart gespürt haben.
POHOIKI NACH DEM AUSBRUCH
Der Ausbruch im Jahr 2018 war der größte in 200 Jahren. Der von dem Spaltenvulkan Fissure 8 erzeugte Lavastrom stoppte erst kurz vor Pohoiki, nicht ohne Teile des Parkplatzes zu vernichten. Der Lavastrom erzeugte auch große Mengen an schwarzem Sand. Schwarzer Sand entsteht dadurch, dass Lava bei Kontakt mit dem kühleren Meerwasser in winzige Fragmente explodiert. Der Sand bildete eine große Sanddüne in Pohoiki und lagerte sich vor der alten Küste ab. Die Bootsrampe versandete und das Bad der Königin ist nun flach und umgekippt.
Es dauerte nicht lange, bis die Bauarbeiter eine neue Straße in die noch warmen Lavafelder schnitten. Nur drei Monate nachdem die Lava kurz vor Pohoiki zum Stillstand kam, wurde am 6. Dezember 2018 die neue Straße eröffnet. Wieder wurde Pohoiki ein beliebtes Ausflugsziel. Wenn man die Schotterstraße entlang fährt, kann man immer noch einige der gekeimten Kokosnüsse des Trails erkennen.